7,87 EUR/Stunde sollte sie für das Putzen im Nobelhotel bekommen. Das wäre Tarif. Im Arbeitsvertrag wurde auch auf den gültigen Gebäudereinigertarif in dieser Höhe hingewiesen. Dann aber hieß es, die Zahlung richte sich nach der Zahl der gereinigten Zimmer, wobei je Zimmer 3,50 EUR gezahlt werden sollten.
Der Haken an der Sache: Um auf Tariflohn zu kommen, muss jedes Zimmermädchen also 18 Zimmer pro Arbeitstag putzen - unabhängig davon, wie verschmutzt diese sind. Abgesehen davon, dass gerade neue Kräfte in der Einarbeitungszeit das oftmals nicht schaffen, kommt ein anderes Problem hinzu: Häufig sind keine Zimmer zum Putzen frei, so dass die Reinigungskräfte warten müssen - das ist Arbeitszeit, die somit unbezahlt bleibt.
Artikel beim Hamburger Abendblatt.
Das Lohndumping ist sicher kein Einzelfall. Der zuständige Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) hat Hoteliers, Gewerkschafter und Gebäudereiniger zu einem Krisengipfel in seine Behörde geladen. Dass sich durch diesen
"Krisengipfel" etwas an der Praxis der Ausbeutung ändert, ist unwahrscheinlich.