Seitenhiebe

7.1.06

Jubeltreffen

Guido Westerwelle, Chef der ehemaligen Pünktchenpartei FDP, erkennt bei der Regierung Merkel schon nach wenigen Wochen die "Fortsetzung sozialdemokratischer Politik". Was natürlich solange schlecht ist, als er nicht auf einem Ministersessel in Berlin Platz nehmen kann. Für die meisten Bürger ist das auch schlecht, weil das Regieren gegen das Volk weiter geht. Mit Sprüchen wie "Wir sind die einzige politische Kraft der Freiheit" und "liberal ist sozial!" die Westerwelle seinem begeisterten Publikum zurief, möchte sich die FDP als politische Alternative breiten Kreisen andienen. Wobei sich die Frage stellt, was an der Politik dieser Partei eigentlich liberal oder gar sozial sein soll. Das neoliberale, bierdeckeltaugliche Steuermodell, Kopfpauschalen im Gesundheitswesen oder gar die Forderung nach Abschaffung der Bundesagentur für Arbeit? Kein Wort also beim Drei-Königstreffen darüber, dass die deutschen Wähler den politischen Ideen von Westerwelle eine klare Abfuhr erteilt haben.