Seitenhiebe

13.12.05

Ehrensache

Ex-Kanzler Gerhard Schröder kündigte noch gestern juristische Schritte gegen falsche Darstellungen zu seiner umstrittenen Aufsichtsratstätigkeit für Gasprom an. Er betonte, dass über seine Aufwandsentschädigung bisher nicht einmal geredet worden sei. "Für mich ist es eine Ehrensache, bei dem Pipeline-Projekt mitzumachen", sagte Schröder. Aha! Schon klar, dass wird ein reiner Freundschaftsdienst und das Büro in Berlin ist ein privater Häkel-Club, in dem der Ex-Kanzler gelegentlich eine Zigarre durchziehen will. Schließlich ist der Mann erst 61 und will weder seiner Frau auf den Wecker fallen noch die Gardinen im heimischen Wohnzimmer vollqualmen. Wirklich fürsorglich gedacht.

Für die SPD mahnte Parteichef Matthias Platzeck zu mehr Sachlichkeit und betonte, er halte Schröder "für einen völlig integeren Mann". Da hat er recht; jedenfalls dann, wenn man des Ex-Kanzlers Engagement für die Pipeline unter Inkaufnahme diplomatischen Ärgers mit Polen und den baltischen Ländern vernachlässigt.

Redensart: "Binde Dich nicht an den Fuss eines Mannes, den die Mafia versenkt".