Seitenhiebe

5.2.06

Rente mit 67: Beck will Ausnahmen

Kaum hat die Regierung ihre Absicht bekundet das Renteneintrittstalter zu erhöhen, melden sich die ersten prominenten Gegner. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck spricht sich für eine diffenzierte Sicht aus und fordert Ausnahmen für Dachdecker, die er nicht mit 67 auf dem Dach sehen will. Klar: während 65 Jährige bekanntlich schwindelfrei sind, fallen die gleiche Leute 2 Jahre später nach Ansicht Becks vermutlich alle herunter. Ähnliche Hindernisse länger zu arbeiten sieht Beck bei Krankenschwestern und anderen Schichtarbeitern.

Lieber Herr Beck, sorgen Sie sich bitte nicht. Kein Arbeitnehmer wird mit knapp 67 noch auf dem Dach stehen, keine Krankenschwester gleichen Alters den Puls messen oder den Nachttopf leeren. Denn so alte Leute beschäftigt kein Unternehmen und das wird voraussichtlich so bleiben. Nur die Renten, die fallen 7,8% niedriger aus. Und das ist, durchaus politisch gewollt, eine Rentenkürzung; nicht mehr und nicht weniger. Da die Renten seit nunmehr 7 Jahren von der Einkommensentwicklung abgekoppelt sind, 2005 gibt es die zweite Nullrunde und weitere sind absehbar, werden spätestens dann, wenn Arbeitnehmer mit 67 in Rente gehen sollen, nur noch Renten auf Sozialhilfeniveau gezahlt.